Männer sind häufiger von Suchterkrankungen betroffen als Frauen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben Männer ein doppelt so hohes Risiko, an Alkoholabhängigkeit zu erkranken, und sind auch häufiger von Drogensucht betroffen. Dies kann auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein.
Einer der Hauptgründe ist der höhere Konsum von Alkohol und anderen Drogen bei Männern. Männer nehmen in der Regel mehr Alkohol zu sich als Frauen und sind daher anfälliger für Alkoholabhängigkeit. Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Suchtfragen trinken Männer im Durchschnitt täglich 22 Gramm reinen Alkohol, während es bei Frauen nur 15 Gramm sind. Auch der Konsum von illegalen Drogen ist unter Männern häufiger als unter Frauen. Laut der DHS sind etwa 70% der Drogentoten in Deutschland männlich. Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen nehmen Männer doppelt so häufig wie Frauen Cannabis und andere illegalen Drogen zu sich.
Ein weiterer Grund ist, dass Männer häufiger unter Stress und psychischen Belastungen leiden. Dies kann dazu führen, dass sie sich mit Drogen oder Alkohol betäuben, um ihre Probleme zu vergessen. Eine Studie der Universität Zürich hat gezeigt, dass Männer häufiger unter Angstzuständen und Depressionen leiden und daher ein höheres Risiko haben, suchtgefährdet zu sein. Auch die gesellschaftliche Erwartungshaltung, dass Männer „stark“ und „unbesiegbar“ sein müssen, kann dazu führen, dass sie ihre Probleme nicht offen ansprechen und sich stattdessen in Drogen oder Alkohol flüchten.
Zudem gibt es biologische Faktoren, die das Risiko von Suchterkrankungen bei Männern erhöhen. Männer haben eine höhere Dopaminproduktion im Gehirn, was dazu führen kann, dass sie stärkere Belohnungseffekte von Drogen und Alkohol erleben. Auch bestimmte genetische Faktoren können das Risiko von Suchterkrankungen erhöhen.
Um das Risiko von Suchterkrankungen bei Männern zu verringern, ist es wichtig, Stress und psychische Belastungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Unterstützung anzubieten. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol und Drogen sowie die Förderung von Offenheit und Verständnis für psychische Probleme können dazu beitragen, Sucherkrankungen zu vermeiden oder rechtzeitig gegenzusteuern.