Viele Frauen bevorzugen alternative, natürliche Methoden zur Behandlung schon Scheidenpilz oder greifen auf Hausmittel die meist über Generationen hinweg als Empfehlungen ausgesprochen werden zurück.
Hausmittel gegen Scheidenpilz
- Essigspülungen: In der Theorie sollen Essigspülungen das saure Milieu der Scheide wiederherstellen und somit das Verhalten der Milchsäurebaktieren imitieren. In der Praxis ist dieses Hausmittel eher gesundheitsgefährdend, denn es gibt keinerlei belegbare Hinweise, daß Essig den Ph-Wert in der Vagina wirksam oder längerfristig senkt. Essig reizt aber definitiv die Schleimhäute und führt so eher zu einer Verschlimmerung der Symptome, ohne nachweisbaren Nutzen. Finger weg, auch wenn dieses Hausmittel früher sehr beliebt war, schadet es mehr als es nützt, die angebliche Wirksamkeit beruht auf einer Fehlannahme.
- Yoghurt: Yoghurt, über ein Scheidenschwämmchen oder ähnliches eingebracht, soll angeblich das Milieu der Scheide stabilisieren. Obwohl Yoghurt als Nahrungsmittel sicher gesund ist, in der Scheide hat er nichts zu suchen und fördert eher das Wachstum der Pilze, bietet ihnen weiteren Nährboden. Besonders fatal in Kombination mit einem Schwämmchen, das zusätzlich ein ideale Wachstumsbedingungen für Hefepilze (große, feuchte und warme Oberfläche mit Nährstoffen) bietet. Dieses Hausmittel ist als unzweifelhaft gesundheitsschädlich einzustufen.
- Kräuterbäder: Ein entspannenden Kräuterbad ist für das allgemeine Wohlbefinden sicher absolut empfehlenswert, Hefepilze allerdings lassen Bäder oder Umschläge mit Teebaumöl, Kamille, Salbei oder anderen Kräutern vollkommen kalt. Insbesondere bei ätherischen Ölen ist zusätzliche Vorsicht geboten, da diese Schleimhäute eher reizen. Derartige Bäder sind nicht direkt schädlich, haben aber keinen therapeutischen Nutzen.
- Scheidenspülungen: Spülungen der Scheide sollen die Pilze ausspülen, die aber sitzen nicht locker auf den Schleimhäuten, somit ist ein Ausspülen unmöglich. Generell ist von Scheidenspülungen eher abzuraten, da sie die Scheidenflora eher schädigen. Faustregel für die Intimhygiene: Nur im Bereich der Vulva, also der primären äußeren Geschlechtsorgane.
Fazit: Alle Hausmittel gegen Scheidenpilz die direkt an oder in der Scheide zum Einsatz kommen sind entweder nutzlos oder verschlimmern das Problem.
Homöopathie gegen Scheidenpilz
Kaum etwas sorgt unter Medizinern und Laien für so viele kontroverse Diskussionen wie die Homöopathie. Die einen führen ins Feld, daß doppelblinde Studien belegen, daß Homöopathie nicht besser wirkt als ein Placebo (Scheinmedikament ohne Wirkstoff), die anderen geben an, der Wirkstoff müsse im Endprodukt nicht wissenschaftlich nachweisbar vorliegen um als geistartige Kraft wirken zu können.
Egal ob man an Homöopathie glaubt oder nicht, sie sollte niemals als Ersatz für Antibiotika oder Pilzmittel sondern als ergänzende Behandlung gesehen werden, zumindest dann wenn es um die Behandlung von Infektionserkrankungen geht. Als effektive Zusatzbehandlung wird auf einschlägigen Seiten und Foren oft das homöopathische Produkt „Candidate“ von Native Remedies beschrieben, das auch von den Kundenbewertungen her gut abschneidet.
Ebenso völlig natürlich ist Multi-Gyn FloraPlus, das die körpereigenen Laktobazillen ohne Antimykotika oder Milchsäure sanft fördert. Auch hier finden sich viele positive Bewertungen, allerdings auch negative Stimmen, die Homöopathie zur Therapie einer akuten Infektion eher kritisch sehen.
Das ist auch nicht unrichtig: Bei Scheidenpilz spielt die Homöopathie ihre Vorteile eher in der langfristigen Vermeidung und Stabilisierung des Immunsystems aus als in der Akutbehandlung.
Medikamente gegen Scheidenpilz
Zur Behandlung vaginaler Mykosen durch Hefepilze kommen Präparate mit dem Wirkstoff Clotrimazol zum Einsatz. Dieser Wirkstoff wird von einer Vielzahl von Hersteller in unterschiedlichen Darreichungsformen angeboten, meist als Kombinationstherapie aus Creme und Vaginaltabletten:
- Fungizid-ratiopharm von der ratiopharm GmbH
- KadeFungin von der Dr. Kade Pharmazeutische Fabrik GmbH
- Clotrimazol Aristo von der Aristo Pharma GmbH
- Canesten Gyn von der Bayer Vital GmbH
- Mykohaug von der betapharm Arzneimittel GmbH
- Vagisan Myko von der Dr. August Wolff GmbH & Co.KG Arzneimittel
- Antifungol Hexal von der Hexal AG
Alle diese Produkte sind kostengünstig, nicht verschreibungspflichtig, sondern nur apothekenpflichtig und in jeder Apotheke und auch den Amazon Marketplace erhältlich.
Des weiteren gibt es die Möglichkeit einer Behandlung mit einer Einmaldosis Fluconazol, z.B. als Diflucan von Pfizer, das oral und nicht vaginal angewendet wird. Neben der bequemen Anwendung hat sich dieser Wirkstoff besonders bei hartnäckigen Pilzinfektionen, die auf die normalen Kombipräparate mit Clotrimazol nicht gut ansprechen, sehr bewährt.
Fluconazol sollte aber zur Sicherheit nicht bei Schwangeren (insbesondere im ersten Trimenon) eingesetzt werden, eine Einnahme in der Stillzeit ist nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen unkritisch.
Dieses Präparat ist leider verschreibungspflichtig und nicht ganz günstig, kann aber über ausländische Medizinportale wie Dokter Online aus Holland (seriöser Anbieter, mehrfach getestet, sehr gut bewertet bei Trustpilot) ganz legal online bestellt werden.
Der Trick hierbei: Nach Beantwortung eines Online Fragebogens mit allerlei Gesundheitsfragen stellt ein in der EU niedergelassener Arzt eine Diagnose und schreibt ein Rezept, das dann direkt bei der angeschlossenen Onlineapotheke eingereicht wird, die daraufhin das Medikament verschickt. Deutsche Apothekenverbände wettern zwar aus Angst um ihr Geschäft gegen dieses System, es ist aber nach EU Recht eindeutig erlaubt, sich auf diesem Wege verschreibungspflichtige Medikamente aus England zu bestellen. Ganz nebenbei auch sehr praktisch, wenn man sich z.B. den Arztbesuch für ein Folgerezept der Pille sparen möchte.
Wer dennoch skeptisch ist, kann natürlich auf Rechnung bezahlen und das Geld erst dann überweisen, wenn das oder die Medikamente auch zu Hause angekommen sind.
Seltener werden auch Produkte mit dem Wirkstoff Fenticonazol und Miconazol eingesetzt. Welches Mittel in welcher Dosierung und mit welcher Behandlungsdauer ideal ist, weiß am besten der Gynäkologe. Eine Selbstmedikation ist natürlich möglich, gerade bei wiederkehrenden und besonders heftigen Pilzinfekten ist ein Gang zum Arzt zur Sicherheit aber immer zu empfehlen. Hier kann auch ein Test durchgeführt werden, ob es sich wirklich um eine Infektion mit Pilzen die mit Antimykotika behandelt werden kann handelt, oder eine (seltenere) bakterielle Infektion, bei der Antibiotika Mittel der Wahl sind und Pilzmittel dementsprechend versagen.
Ganzheitliche Ansätze gegen Scheidenpilz
Ganzheitliche Programme wie „Schluss mit Pilzinfekten„, dem ins Deutsche übersetzen Bestseller „Yeast Infection No More“ von Linda Allen aus Kalifornien, sehen Pilzinfektionen nur als das was sie eigentlich sind: Symptome eines geschwächten Immunsystems und einer fehlenden Balance im Körper. Auf jeden Fall einen Blick wert, denn diesem Ratgeber zu folgen bedeutet nicht nur schnellere Erfolge bei der Akutbehandlung, sondern vor allem auch Folgeinfektionen wirksam vermeiden zu können. Auch wenn Frau der heimischen pharmazeutischen Industrie mit dem Kauf von Medikamenten zur Behandlung von Scheidenpilz sicher einen Dienst erweisen, am besten ist es dauerhaft gegen Pilzinfektionen gewappnet zu sein und gar nicht erst in die Verlegenheit zu kommen, wieder zum Arzt und zur Apotheke gehen zu müssen.